Famulaturangebote

Psychosomatische Medizin und Psychotherapie ist ein attraktives Arbeitsfeld für junge Ärztinnen und Ärzte. Die Psychosomatik bietet, was man sich schon zu Beginn des Studiums gewünscht hat: Genügend Zeit für seine Patienten, eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen und Arbeit in einem multiprofessionellen Team. In den Psychosomatischen Rehabilitations-kliniken kommen familienfreundliche Arbeitsbedingungen und –zeiten dazu.

Leider erfährt man über dieses Arbeitsfeld im Studium wenig: Die Mehrzahl der Psychosomatischen Fachkliniken liegt außerhalb der Universitätsstädte und die Psychosomatischen Universitätskliniken haben meist nur kleine Fachabteilungen mit wenigen Betten. Dabei gibt es in Deutschland ca. 200 psychosomatische Rehabilitationskliniken, in denen mehr als 1.500 Ärztinnen und Ärzte arbeiten. Um diese bei Studierenden bekannter zu machen, bieten wir auf der Homepage unserer Fachgesellschaft Famulaturstellen in Kliniken an, die sich bereit erklärt haben, Studierenden ein attraktives Angebot zu machen. Dazu gehören z. B.:

  • Definierte Aufgabenbereiche und Lernziele für FamulantInnen;
  • Spezielle Fortbildungsangebote;
  • Kostenlose Verpflegung;
  • Ggf. Unterstützung bei Fahrtkosten und Unterkunft.

Nachfolgend finden Sie eine Liste von Angeboten. Sie werden sehen: Psychosomatische Rehabilitation hat nichts mehr mit „Kur“ zu tun. Ziel der Rehabilitation ist es, Menschen mit chronischen psychischen und psychosomatischen Erkrankungen zu helfen, weiterhin oder wieder ein aktives und erfülltes Leben zu führen. Dabei wird ein breites Spektrum von Krankheiten behandelt:

  • Angststörungen wie z. B. Panikanfälle;
  • Posttraumatische Belastungsstörungen;
  • Chronische Schmerzsyndrome;
  • Somatoforme Störungen (= körperliche Symptome ohne organischen Befund);
  • Funktionelle Störungen, wie z. B. Reizmagen, Reizdarmsyndrom etc.;
  • Psychosomatische Erkrankungen wie z. B. Arterielle Hypertonie;
  • Unterstützung bei der Verarbeitung schwerer körperlicher Erkrankungen;
  • Arbeitsplatzbezogene Störungen, wie z. B. Folgen von Mobbing und Burnout.

Am Anfang der Behandlung steht eine ausführliche körperliche Untersuchung und Sichtung der Vorbefunde, eine biographische Anamnese und eine gezielte Problemanalyse. Wenn nötig erfolgt eine Abklärung noch offener Differentialdiagnosen mit Hilfe benachbarter Disziplinen wie Innere Medizin, Orthopädie, Neurologie oder Psychiatrie. Anschließend wird im interdisziplinären Rehabilitationsteam der Behandlungsplan festegelegt. Im Zentrum stehen Einzel- und Gruppenpsychotherapie (meist verhaltenstherapeutisch und/oder psychodynamisch), die durch Sport- und Bewegungstherapie, Ergotherapie, Physiotherapie und künstlerische Therapien (Kunst-, Musik-, Tanztherapie usw.) ergänzt werden. Wichtig ist auch Psychoedukation, denn die Patienten sollen durch die Rehabilitation zu „Experten in eigener Sache“ gemacht werden. Durch eine Famulatur in der Psychosomatischen Rehabilitation können Sie also viele Anregungen für eine spätere Berufstätigkeit in der Allgemeinmedizin oder der Inneren Medizin mitnehmen. Und wenn Sie sich für unser Fachgebiet begeistern: Viele unserer Mitgliedskliniken haben die volle Anerkennung für die 5-jährige Facharztweiterbildung oder sind Mitglieder in Weiterbildungsverbünden.

Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden.


Prof. Dr. med. Volker Köllner
Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft
für Psychosomatische Rehabilitation